2. Wie alles begann

Es begann mit einer einfachen analogen Kompaktkamera im Kindesalter in meiner Hand. Eine Canon. Obwohl die Technologie begrenzt war, war meine Neugier unbegrenzt. Meine ersten Schritte in der Fotografie waren geprägt von Bildern meiner Katze, den Postern an meiner Wand und den spontanen Momenten meiner Familie. Ich konnte nicht anders, als die Welt um mich herum durch den Sucher meiner Kamera zu sehen und jeden Filmrahmen als eine leere Leinwand für meine Geschichten zu betrachten.

 

Mit der Zeit entwickelte sich meine Liebe zum Detail. Es war nicht mehr nur das Festhalten von Bildern; es war das Einfangen von Emotionen, die Stimmung eines Moments und das Spiel von Licht und Schatten. Von den zarten Pfoten meiner Katze bis zu den familiären Zusammenkünften, jede Aufnahme wurde zu einem Puzzlestück meiner visuellen Erzählung. Mein Blick durch die Linse wurde breiter, um auch die Schönheit im Alltäglichen zu sehen.

 

Mit Freunden zusammen haben wir kleine Shootings organisiert, Momente des Lachens, der Spontaneität und der gemeinsamen Kreativität eingefangen. Die Dynamik zwischen uns erweiterte nicht nur meinen fotografischen Blickwinkel, sondern schuf auch eine einzigartige Verbindung zwischen den Bildern und den Erinnerungen, die wir gemeinsam geschaffen haben.

Ich liebe es noch heute diese entstandenen Bilder anzuschauen.

 

Mein absolutes Highlight ereignete sich in den Ferien am Strand. Der Sonnenuntergang tauchte die Küste in goldenes Licht, als plötzlich drei Personen mit ihren Pferden vorbeigeritten kamen. Ich spürte sofort, dass dies ein magischer Moment war, den ich für immer festhalten wollte. Die Kamera in der Hand, der Auslöser gedrückt, und ich war gespannt auf das Ergebnis. (Das Foto muss noch irgendwo sein, sobald ich es gefunden habe lade ich es gerne hoch ;-))

 

Die Vorfreude, die in mir aufstieg, während ich darauf wartete, dass die Bilder entwickelt wurden, war unbeschreiblich. Als ich das entwickelte Foto in den Händen hielt, wurde es zu meinem Lieblingsbild. Der Moment war eingefangen - die majestätischen Pferde, der warme Sand, das Glühen des Sonnenuntergangs. In diesem Augenblick wusste ich, dass ich genau hier anknüpfen wollte. Das Festhalten von solchen Momenten des Lebens wurde zu meiner Leidenschaft und meiner Mission.

 

Als die obligatorische Schulzeit endete und ich vor der Frage stand, welchen Beruf ich erlernen wollte, suchte ich Rat auf dem BIZ. Die Antwort war klar: Fotografie sei ein Studium wert. Doch meine Noten reichten nicht aus, um diesen Weg einzuschlagen. Entschlossen besuchte ich die Handelsschule und die Pädagogische Hochschule, aber trotz meiner Bemühungen fand ich weder in der Welt des Handels noch in der Pädagogik das Glück, nach dem ich suchte.

 

Zwischen Schulbank und Nebenjobs spürte ich, dass da draussen noch etwas auf mich wartete. Das Verlangen nach einer erfüllenden Tätigkeit wurde stärker. Und dann, fast wie durch Zufall, kam der Wendepunkt. Mit 22 Jahren wagte ich eine Blindbewerbung für eine Lehrstelle als Fotofachfrau. Der Moment, als ich erfuhr, dass ich diese Gelegenheit ergreifen konnte, markierte den Beginn einer Reise, die meinen Traum endlich in greifbare Nähe rückte.

 

Die Entscheidung, eine Lehre als Fotofachfrau zu beginnen, war mehr als nur eine berufliche Weichenstellung. Es war der Moment, in dem der Grundstein für meine Leidenschaft gelegt wurde. Die Kombination von praktischem Lernen und der Entfaltung meiner kreativen Fähigkeiten eröffnete mir eine Welt, die meine Vorstellungskraft überstieg. Jeder Auslöserdruck war nicht nur das Festhalten eines Bildes, sondern auch ein Schritt näher zu meinem Traumberuf.